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Burger und Schlösser vergangener Zeiten lassen Besucher träumen und Eintauchen in eine Zeit, die auch heute noch inspiriert und fasziniert. Deutschland kann zahlreiche Schlösser und Burgen sein Eigen nennen. Jedes Gebäude erzählt seine ganz eigene Geschichte. Doch ein haben alle gemeinsam, dass Abenteuer des Eintauchens in die Zeit der Ritter, Prinzessinen und Adelsgeschlechter. Durch die Vielzahl von sehenswerten Bauwerken ist die Auswahl oft nicht leicht. Hier nun eine kleine Auswahl der wohl beeindruckendsten Schlösser und Burgen des deutschen Landes.

Schloss Neuschwanstein

Der Bayerische König Ludwig II. liebte den Prunk und ließ ab dem Jahr 1869 dieses Märchenschloss als Rückzugsort errichten. Nach seinem Tod 1886 wurde das Schloss der Öffentlichkeit zugänglich gemacht und heute gehört das Schloss Neuschwanstein zu den meistbesuchten Schlössern Europas. Als Sinnbild der Romantik ist das Schloss weltweit bekannt und diente unter anderem der bekannten Star-Wars-Parodie „Spaceballs“ und dem Film „Monuments Men“ mit George Cloney und Matt Damon als Kulisse. Überhaupt sind die Amerikaner die größten Fans Neuschwansteins. Kein anderes Schloss wurde und wird so oft als Werbemotiv genutzt, wie das deutsche Märchenschloss.

Auf einem Felsrücken errichtet, bietet das Schloss aus allen Himmelsrichtungen gepaart mit der angrenzenden seenreichen Hügellandschaft einen anderen Blick und andere Eindrücke. Im Inneren präsentiert sich das Schloss im Sinne des Mittelalters. Zahlreiche Wandbilder thematisieren Liebe, Erlösung und Schuld. Ludwig II. sah im Dichter Tannhäuser, dem Ritter Lohengrin und dessen Vater Vorbilder. So erstaunt es nicht, dass drei zentrale Figuren genau diese Persönlichkeiten darstellen. Zudem sah sich der König als Nachkomme des Grafen von Schwangau. Dessen Wappentier war der Schwan, welcher gleichzeitig das christliche Symbol für Reinheit darstellte. Bereits zu Zeiten des Baus wurden für damalige Zeiten hochmoderne Techniken genutzt. So verfügte das Schloss in allen Stockwerken über fließend Waser und Beheizung. Heute wird Neuschwanstein von vielen Kennern als schönstes Schloss, nicht nur auf dem europäischen Kontinent angesehen.

Burg Hohenzollern

Am Rande der Schwäbischen Alb beeindruckt dieses Schloss durch seine Lage auf dem 855 Meter hohen Bergkegel des Zollern. Majestätisch ist die Stammburg des Fürstengeschlechts Hohenzollern von Weitem sichtbar und befindet sich auch heute noch in Privatbesitz. Ursprünglich waren die Mauern als Burg errichtet und erhielten dann unter König Friedrich Wilhelm I. von Preußen seine heutige neugotische Architektur mit vielen spitzen Türmchen und einer prunkvollen Form. Fast die ganze Bergkuppe wird von dem Bauwerk bedeckt. Die hauptsächlichen Elemente sind die Befestigungsanlagen, Kapellen, der Burggarten und das Schlossgebäude. Nicht nur das imposante Äußere der Burg zieht jedes Jahr tausende Besucher an, auch im Inneren hat sie viel zu bieten. Zu den Höhepunkten zählen die prunkvollen Säle, wie der Königssaal und der Blaue Salon wie auch die Schatz- und Waffenkammer. Das berühmteste Ausstellungsstück ist ein alter Waffenrock mit Schnupftabakdose vom Preußenkönig Friedrich dem Großen. Einer Legende nach hat dieser Waffenrock dem Alten Fritz während der Schlacht bei Kunersdorf das Leben gerettet. Neben einer exklusiven Kunstausstellung mit berühmten Gemälden, kostbarem Silber und Porzellan funkelt vor allem die preußische Königskrone allen Besuchern entgegen. Zudem ist die Burg Hohenzollern Austragungsort für Konzerte und richtet jedes Jahr einen der schönsten Weihnachtsmärkte des Landes aus.

Schloss Moritzburg

Vor den Toren Dresdens liegt das Schloss Moritzburg malerisch eingebettet in eine Wald- und Teichlandschaft. Das Schloss ist eingerahmt von acht ehemaligen Wachhäuschen und befindet sich auf einer künstlich angelegten Insel. Allein die Park- und Terrassenanlage ist einen Besuch wert! Unzählige Statuen, Vasen und Figuren schmücken die Außenanlage. Prachtvoll thront das viertürmige Schlossjuwel umgeben von üppig grüner Natur und glitzerndem Wasser. Ein jeder kennt das Schloss Moritzburg aus dem legendären Märchenfilm „Drei Haselnüsse für Aschenbrödel“. Ob Groß oder Klein, die Verbindung zwischen dem jährlich zur Weihnachtszeit ausgestrahlten Film und der Moritzburg ist untrennbar. In den Wintermonaten bringt eine Ausstellung im Sinne des Filmes und in der Kulisse des Originaldrehortes nicht nur Kinderaugen zum Leuchten.

Im Inneren der Moritzburg beeindruckt vor allem das sogenannte Federzimmer. Als Gesamtkunstwerk beherbergt das Zimmer mehr als eine Million farbenprächtige Federn. Ausgezeichnet mit dem Europäischen Preis zum Erhalt des kulturellen Erbes sind neben den Federn zudem die Goldledertapeten ein unbeschreiblicher Anblick. Außerdem warten kostbare Porzellansammlungen, Gemälde und Einrichtungsgegenstände aus dem 18. Jahrhundert auf interessierte Besucheraugen.

Schloss Herrenchiemsee

König Ludwig II., welche auch im Volksmund auch als Märchenkönig galt, erwarb im Jahr 1873 die größte Insel des Chiemsees. Das dann ab 1878 errichtete Schloss sollte ein Abbild von Versailles werden, da Ludwig den König Ludwig XIV. von Frankreich sehr verehrte. Die Fertigstellung erlebte der Schlossherr leider nicht mehr, da er unter bis heute mysteriösen Umständen im Juni 1886 verstarb. Prunkvolle Säle unter denen das Paradezimmer und die Große Spiegelgalerie hervorzuheben sind, verzaubern im Inneren des Schlosses. Die privaten Räume des Königs befinden sich in einem kleinen Appartement, welches dem französischen Rokoko nachgeahmt ist. Obwohl Ludwig II. verfügte, dass alle seine Besitztümer und Schlösser niemals der Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden und nach seinem Ableben zerstört werden sollen, wurde auch dieses Schloss für Besucher geöffnet. Ganzjährig geöffnet, kann das Schloss nur auf dem Wasserweg erreicht werden. Die unvollendeten Räumlichkeiten im Südflügel beherbergen heute ein Museum des Königs und in der weitläufigen Park- und Gartenanlage beeindrucken verschiedene Brunnen und Wasserspiele. Alljährlich finden zudem die Festspiele internationaler Musik in Herrenchiemsee statt.

Burg Rheinstein

Auf einem 90 Meter hohen Felssporn thront die Burg Rheinstein am Hang des malerischen Binger Waldes. Die imposante Lage und die Architektur der Romantik-Epoche machen die Burg zu einem zauberhaften Beispiel märchenhafter deutscher Burgen und Schlösser. Als einstige Zollburg und zum Schutz vor Raubrittern im 13. Jahrhundert errichtet, ließ Prinz Wilhelm von Preußen die bis dahin verfallenden Gebäudereste wieder neu aufbauen. Seit 2002 gehört die Burg zum UNESCO-Welterbe Oberes Mittelrheintal. Heute befindet sich die Burg zwar im Privatbesitz, ist aber trotzdem für Besucher zugänglich. Die Geschichte der Prinzessinen und Raubritter in historischen Gemäuern kann auf eigener Faust und bei einer der angebotenen Führungen erkundet werden. Sehr beliebt sind die romantischen Nachtführungen. Zudem nimmt die Burg jedes Jahr im Juli am legendären Rhein in Flammen teil. Wer etwas mehr Zeit auf der Burg verbringen möchte, kann die Beherbergungsmöglichkeiten anmieten und für das liebliche Wohl sorgt die Tafelwirtschaft auf Burg Rheinstein.

Schloss Braunfels Ritterburg

Erste Erwähnungen fand die einstige Burg bereits im Jahr 1246. Über die Jahrhunderte veränderte sich die Anlage stetig und wuchs zu einem beeindruckenden Schloss heran. Fürst Georg war es letztlich, der dem Schloss seine heutige unverwechselbare Gestalt mit vielen Türmen und Erkern verhalf. Durch die bewegte Baugeschichte vereint das Schloss Braunfels verschiedene architektonische Zeitgeschichten. Weithin sichtbar liegt die Anlage auf einer Basaltkuppe unweit des Luftkurortes Braunfels in Hessen. Im Inneren beeindrucken das Mobiliar und die kunsthistorischen Sammlungen, welche historisch vom 13. Bis in das 19. Jahrhundert reichen. Zudem zeigt das Familienmuseum der Fürsten von Solms Einblicke in das einstige Leben und schaffen der Bewohner. Nördlich der Anlage befindet sich die Batterie mit vier bronzenen Kanonen. Diese Kanonen stammen aus dem 16. Jahrhundert. Heute ziehen neben den geschichtlichen Besonderheiten auch regelmäßige Konzerte und Veranstaltungen Besucher an!

Eine Besonderheit ist, dass das Schloss dem Schutz der Haagener Konvention zum Schutz von Kulturgut bei bewaffneten Konflikten zugehört. Dies bedeutet, dass Beschädigungen an dem Gebäude im Falle eines Krieges oder ein vorsätzlicher Angriff als Kriegsverbrechen und somit vor dem Internationalen Strafegerichtshof geahndet werden können.

Schweriner Schloss

Die romantische Architektur und die faszinierende Lage haben dem Schweriner Schloss auch den Namen „Neuschwanstein des Nordens“ verliehen. Auf einer Insel im Stadtzentrum Schwerins wuchs die erstmals erwähnte Anlage über Jahrhunderte hinweg zu einem märchenhaften Palais. Besonders die Eindrücke der Renaissance sind nicht zu verleugnen. Viele Jahrhunderte war das Schloss Residenz der mecklenburgischen Herzöge und Großherzöge. Heute hat der Landtag Mecklenburg-Vorpommerns seinen Sitz im Schloss und drei weitere Etagen beherbergen ein Museum. In den ursprünglichen Wohn- und Festräumen, dem Thronsaal und der Ahnengalerie können kostbare Gemälde, Kunsthandwerke und Skulpturen bestaunt werden. Auch verfügt das Schloss über einen Schlossgeist. Das „Petermännchen“ gehört seit mehreren Generationen zur Anlage und verschiedene Legenden werden erzählt. An der Hoffassade befindet sich eine Skulptur des Geistes. Neben dem beeindruckenden Schloss laden drei Gartenanlagen zum Verweilen ein. Für die Bundesgartenschau im Jahr 2009 wurde der Schlossgarten, welcher im Stil eines englischen Parks angelegt wurde, der Burggarten, mit seinen italienischen Terrassen und Einflüssen der Renaissance sowie der Garten des 21. Jahrhundert aufwendig neugestaltet.

Schloss Heidelberg

Eine der wohl berühmtesten Ruinen Deutschlands, ist die Heidelberger Schlossruine. Am Nordhang des Königstuhls versprüht dieses Schloss eine Energie und Magie, wie es kein anderes Schloss oder eine Burg vermag. Errichtet durch die Pfalzgrafen bei Rehin und späteren Kurfürsten im 13. Jahrhundert, entwickelte sich die einstige mittelalterliche Burg zu einem Schloss, welches in Ausmaß und Faszination seines Gleichen sucht. Das heutige Symbol der Romantik und Liebe wurde im 17. Jahrhundert durch den Dreißigjährigen Krieg und den Pfälzischen Erbfolgekrieg stark beschädigt. Doch ungeachtet dessen, verlor die Ruine bis zu heutigen Zeit nichts an ihrer Anziehungskraft. Allein ein Spaziergang durch den heutigen Schlossgarten lohnt sich das ganze Jahr über. Verschiedene terrassenförmige Gartenbereiche und der malerische Blick über die Altstadt Heidelbergs sind nicht nur für Paare ein traumhaftes Erlebnis.

Wartburg

Am Ende des Thüringer Waldes verzaubert die Wartburg oberhalb der Stadt Eisenach. Kaum eine andere Burg ist so eng mit der deutschen Geschichte verwoben, wie die Wartburg. Schon Martin Luther hielt sich dort versteckt und begann und beendete auf der Burg in nur elf Wochen seine Arbeit an der Übersetzung des Neuen Testaments. Und auch Wolfgang von Goethe verbrachte viel Zeit auf Wartburg. Es verwundert auch nicht, dass die Burg bereits im 19. Jahrhundert zu den nationalen Denkmälern gezählt wurde. Auf einem schmalen Felsgrat gebaut gehört die Burg schon seit 1999 zum Weltkulturerbe. Besucher der Wartburg erwarten geschichtliche Zeugnisse und Legenden der besonderen Art. Heute ist neben dem historischen Museum ein Hotel und Restaurant in der Burg ansässig.

Burg Eltz

Ein Herzstück der deutschen Burgen und Schlösser ist die Burg Eltz. Einst zierte ihr Antlitz den 500-DM-Schein. Die Höhenburg gehört zu den wenigen bekannten Befestigungsanlagen, welche nie erobert und eingenommen werden konnten. Auch allen Kriegen konnte die Burg trotzen und bestand sie alle unbeschadet. Gelegen in einem Tal in Rheinland-Pfalz zieht die Burg auch mit regelmäßigen Veranstaltungen Besucher an. Über Jahrhunderte befand und befindet sich die Burg im Privatbesitz. Die Familie Elzt hat es sich zur Aufgabe gemacht, die Burg der Öffentlichkeit zugänglich zu machen und ihre Substanz und den hohen historischen Wert zu erhalten. Zu den beeindruckenden Ausstellungstücken gehört ein Himmelbett aus dem 1520 und herausragende Kunstschätze wie ein Ölgemälde – Madonna mit Kind und Weintraube. Alle Meisterwerke sind in der Schatzkammer ausgestellt und beinhalten Exponate aus dem 12. bis 19. Jahrhundert, darunter auch chinesisches Porzellan. Wie auch das Schloss Braunfels steht das Schloss unter dem Schutz der Haager Konvention.